















Beatclub Base – audiophiler Standlautsprecher
Die Lautsprecher packen richtig zu und klingen dennoch sehr ausgewogen. Die Bässe sind knackig und zweifelsohne ist der brillante, sehr lebendige Hochton der Ringdomes ein Highlight der Beat Club Base. Als Hintergrundbeschaller spielt die Beatclub Base angenehm und unaufdringlich. Jedoch wird es ab etwas gehobener Zimmerlautstärke im großen Raum dann richtig dynamisch. Hier ist dann ein raumfüllendes Klangfeuerwerk zu hören, das begeistert. Die Base spielt audiophil von Elektro bis Klassik fast alles.
Neugierig geworden?
The modern art of Beat Club
1. Box
Beat Club Base Stereo- und Heimkino-Standlautsprecherbox auf schlankem Fuß.
2. Box
Beat Club Solist (Rear) mit rückwärtigem Hochtöner als Stereo-Lautsprecher oder als Heimkino-Teamplayer.
3. Box
Beat Club Double (Center) als Center oder als Heimkino-Front – Atmos lässt grüßen.
Beat Club – eine Neuentwicklung!
Klar, jeder Bausatz ist neu entwickelt und doch kommt bisweilen "copy and paste" zum Einsatz, da Neuentwicklungen häufig auf bewährten Konzepten aufbauen sollen. Sicherlich könnte man sich auf eine übliche Schallwandbreite von 23 cm festlegen, weil diese bereits ganz gut klingt, doch wir wollten diesmal schlanker bauen. Es wäre am bequemsten gewesen, ein Hartmembran-Chassis einfach so aufspielen zu lassen und dann zu sagen: Das ist eine Hartmembran, die klingt in bestimmten Frequenzteilbereichen etwas unangenehm, das ist eben so. Gleiches gilt für den Hochtöner. Ungünstig eingebaut, klingt auch ein hochwertiger Hochtöner nicht gut ausgewogen, doch dazu später mehr.
So haben wir uns einmal völlig frei von den üblichen Zwängen bei der Lautsprecherentwicklung gemacht:
Ziel war ein in kleine, raumsparende Gehäuse verpacktes Heimkinoset mit partytauglicher Pegelfestigkeit und audiophilem Stereo-Sound. Zudem sollen diese Gehäuse sehr einfach im Aufbau werden, ohne komplizierte Schnörkel wie Fasen an den Gehäuserändern, sowie symmetrisch und im vergleichsweise dünnen Standardmaterial der Dicke 18/19 mm. Bei diesem Ansatz müssen eben alle Parameter optimiert werden. Hier gilt es nicht, bei bereits vorhandenen Konstruktionen Anleihen aufzunehmen.
Tieftöner SB 17CRC35
Als Tieftöner haben wir dafür die SB CRC ausgewählt. Diese sind für diesen Einsatz ideal:
Ausgewogen im Frequenzgang, für die Größe außerordentlich pegelfest und dazu noch kinderfreundlich robust. Die CRC-Treiber bestehen aus den bekannten SB-Aluguss-Körben, jedoch mit einer Sandwich-Membran aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff. Die Sicken sind aus Gummi ohne auffällige Sickenresonanz, wie sie die meisten Konstruktionen dieser Art leider aufweisen. Ausgeprägte Membranresonanzen sind bei solchen Materialien normal und dennoch klanglich selten ein Problem. Uns begeistert der Klang dieses Chassis, welches in seiner rundum ausgewogenen Spielweise an wesentlich teurere Treiber erinnert und noch ein wenig weicher klingt als die sehr preiswerten NRXC-Chassis. Die Treiber sind klanglich am ehesten mit Metall-Membran-Chassis vergleichbar, vielleicht eine Nuance weicher, jedoch viel detailreicher aufspielend als Chassis mit Polycarbonat-Membran. Damit sind sie die Idealbesetzung für das Beat Club Lineup.
Hochtöner SB29RDC
Als Hochtöner schieden die meisten Exemplare wegen zu geringem Pegel, fehlendem nutzbarem Frequenzbereich oder zu großer Frequenzgangwelligkeit aus. So blieb als Preis-Leistungs-Sieger der Ringdome SB29RDC übrig. Dieser Hochtöner, dessen Gewebemembran Anleihen bei den teureren Satorimodellen genommen hat, ist bereits in seiner Einsteigervariante ein echter akustischer Leckerbissen. Nicht High End und doch super ausgewogen, sodass dieser Hochtöner klanglich exzellent mit den hervorragenden Tiefmitteltönern harmoniert. Diese Ausgangskomponenten und Zielstellungen sind die Basis, aus der die Beat Club entstand.
Und da sind wir schon beim Thema Hochtonbereich
Die Hochtonwiedergabe wird maßgeblich durch die Position des Hochtöners auf der Schallwand des Lautsprechers geprägt. Eine ungünstige Lage führt zu einem welligen Frequenzgang sowohl auf Achse als auch bei von der Mittelachse abweichenden Abhörwinkeln, sodass der Hochtonbereich nicht gleichmäßig, sondern fragmentiert in den Raum abgegeben wird. Dieser Effekt entsteht durch die Beugung des Schalls an den Gehäusekanten und die frequenzselektiv richtungsabhängigen Auslöschungen durch Interferenzen, also gegenseitige Verstärkungen und Auslöschungen des Direktschalls mit seinen Reflexionen. Für eine grobe Bewertung des Effektes und Selektierung günstiger Proportionen werden entsprechende Simulationen durchgeführt. Damit wird zahlreichen Gehäuseneukonstruktionen mit umfangreichen Messreihen vorgegriffen. Es gibt zu diesem Thema bereits seit Jahrzehnten messtechnische Analysen, ebenso wie Versuche, diese in Modellen als praxisgerechte Näherungslösung abzubilden.
Bei der Beat Club ist die Gehäusebreite mit 18,5 cm sehr schmal gewählt. Die Anordnung des Hochtöners 10 cm von oben (bezogen auf die Mitte des Hochtöners) wäre optisch angenehm, jedoch akustisch unangenehm. Der Präsenzbereich wird so fragmentiert in den Raum abgestrahlt, sodass es nur wenige Sweetspots, also Plätze ausgewogener Klangqualität gibt und keineswegs ein gleichmäßiges Rundstrahlverhalten. Auch die Konsonanten werden durch frequenzselektive Betonungen eher scharf klingen. Erst unterhalb von ungefähr 14 cm von der Schallwandoberkannte wird der Frequenzgang einigermaßen ausgeglichen. Das sieht optisch nicht besonders gut aus und klingt dafür himmlisch. Für das Heimkino wäre das damit die ideale Bauweise oder für jene, die technischen Purismus lieben.
Was ist eine gangbare Alternative?
Die Ausgangslage ist eine 18,5 cm breite Schallwand mit einem Abstand des Hochtöners 14 cm zur oberen Schallwandkante. Die beste Lösung ist hier eine 2 cm große 45 Grad-Fase jeweils links und rechts neben dem Hochtöner sowie auch oben, wobei alle Chassis 3 cm höher angeordnet werden. Also 18,5 cm breit mit je 2 cm Fase auf Hochtönerhöhe und Abstand des Hochtöners 11 cm von oben, wiederum minus 2 cm Fase.
Vom theoretischen Ansatz und auch durch Messungen belegt, ist die Variante mit schrägen Fasen und Fase an der oberen Kante ziemlich ideal, da es so kaum Symmetrien gibt. Damit ist die rechte Variante noch etwas ausgewogener als die linke.
Die Schallwandsimulation zeigt, dass nur wenige geometrische Kombinationen ideal wären, jedoch sind hier die Randbedingungen der Simulation zu beachten, da diese unter einem Winkel rechnet und nicht die Schallwand kreisrund unter kleinen Winkeln bei gemitteltem Ergebnis bewertet. Daher sind die hier vorgestellten Dimensionen als "günstig" zu bewerten, ohne den Anspruch zu haben, dass dies die einzig gut klingenden Varianten sind.
Auch eine seitliche Verschiebung des Hochtöners hat ähnliche Effekte. Hierbei wird in der Regel der Hochtöner in der Stereo-Aufstellung nach außen versetzt.
Bei einer seitlichen Verschiebung des Hochtöners aus der Mittelachse um 1,5 cm ergibt sich ein gutes Abstrahlverhalten seitlich ohne Fase (eine Kantenbrechung von 5 mm ist akustisch unbedeutend) und Abstand des Hochtöners 11 cm von oben mit 2 cm Fase. Verrundet man die Fasen der Front, ergeben sich große Radien, die sich akustisch gegenüber einer Front mit Fase kaum unterscheiden.
Die Ansicht der Lautsprecher wird auch durch die Tieftöner geprägt, hierbei ist ein mäßiger bis kleiner Abstand der Chassis zueinander für ein homogenes Klangbild vorteilhaft.
Ein Bassreflexrohr auf der Front - wie es in den zwei Front-Speakern verbaut ist - ist grundsätzlich nicht ideal für ultimatives High End, aber für maximales Bass Feeling. Daher bekommen die Muster-Frontlautsprecher riesige Jet-BR-Rohre mit Granitlack und Winkel. Das ist das Maximum, was akustisch machbar ist.
Sowohl die Form des Jet-Trichters als auch die Lackierung mit rauer Oberfläche dient zur Reduzierung des Strömungswiderstandes im Bass-Reflex-Rohr. Hierzu wird bei B&W einiges geschrieben - das ist die selbe strömungstechnische Optimierung wie beim Golfball, durch eine geringfügig raue Oberfläche soll der Luftwiderstand reduziert werden. Natürlich ist so ein Effekt nur bei hohen Basspegeln wirksam, da bei geringen Pegeln kaum Luft bewegt wird.
Der Winkel im Bassreflexrohr hat auch seine Funktion: 1. ist der innere Port näher an den Treibern und 2. wird der Mittel-Hochton im Winkel durch Rückreflektion etwas reduziert.
Für alle Ästheten: Sie können statt dem Jet-Rohr auch ein normales HP-100-Rohr bestellen.
Wer das Reflexrohr auf die Rückseite verbannen will, findet einen idealen Ort auf der Höhe zwischen den beiden Tieftönern.
Bei dem Center Double und dem Solist sind die Bassreflexrohre nach unten verlegt. Diese Ausrichtung hat den großen Vorteil, dass die Lautsprecher sehr flexibel aufgestellt werden können. Auch hier ist klar, dass die Anordnung der Bassreflexrohre auf der Rückseite möglich ist, jedoch bei einem Center, der in der Regel vor der Wand steht, kann auch die seitliche Anordnung geeignet sein.
Noch ein Benefit des Gehäuses: der Stand- und der Rearlautsprecher basieren auf einer Grunddimension von 18,5 cm x 30 cm. Bei einem so schmalen Gehäuse liegen die Treiber auf den Wänden auf, sodass die mechanischen Kräfte fast ideal vom Gehäuse abgefangen und Schwingungen des Gehäuses entsprechend reduziert werden. Durch die höhere Tiefe steht das Gehäuse bezogen auf die Bewegungsrichtung der Membrane akustisch stabiler. Dadurch klingt schon ein dünnwandiges Gehäuse aus nur 19 mm Materialdicke sehr gut.
Und wieso funktioniert so ein kleines Volumen? Ganz einfach, es braucht einen sehr guten Basstreiber mit ausgesprochen niedriger Freiluftresonanz und eher schwerer Membran. Das kombiniert mit einem starken Antrieb ermöglicht auch in einer Old-School-Abstimmung mit steil abfallendem Bass unter 70 Hz einen intensiven, vollen und gefühlt tiefen Bass. Der Vorteil solch einer Abstimmung ist zweifellos die sehr hohe Pegelfestigkeit, welche die Treiber an ihre Leistungsgrenze treibt, ohne dass diese in unkontrollierte Schwingungen verfallen. So eine Abstimmung klingt häufig hart und hat die Tendenz, blechern zu wirken. Bei der Beat Club waren wir sehr überrascht, wie rund und satt der Bass klingt.
Für ein Heimkino ist so eine Abstimmung ideal, wer ein vibrierendes Sofa beim Film- und Fernsehen braucht, der darf noch einen Subwoofer ergänzend aufstellen. Allen anderen, die nur Musik hören und einfach Filme schauen wollen, wird bestimmt nichts fehlen. Es gibt in der Tat wenig Musikmaterial, das einen ausgeprägten Tiefbass als wesentliches Element enthält. Solches Musikmaterial wird sowieso nur von wenigen Lautsprechern wiedergegeben. Eine Bass Drum zum Beispiel wird von den Lautsprechern noch akustisch abgebildet, erst wenn es um elektronisch erzeugten Tiefbass geht, wird es leise im Frequenzkeller.
Der Rear Speaker ist als Dipol entwickelt. Der Rear Speaker soll im Heimkinosystem den Raum seitlich und hinten beschallen und das nicht unbedingt nur konzentriert an einer Stelle. Daher sind Dipole, die den Raum gleichmäßig um sich herum beschallen, normalen Lautsprecherkonstruktionen für diese Anwendung überlegen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, den rückseitigen Hochtöner seitlich zu versetzen, damit die Beugung an der zusätzlichen rückwärtigen Schallwand, also am Lautsprechergehäuse selbst, ausgewogener ausfällt.
Da die Aufstellung der Rear Speaker in der Regel wandnah erfolgt, wurden diese im Wirkungsgrad 3 dB zurückhaltender ausgelegt als die restlichen Lautsprecher des Surroundsystems. Damit ist grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, das Lautsprecherset ohne jegliche Einpegelung der einzelnen Lautsprecher direkt am Heimkinoverstärker zu verwenden.
Und jetzt geht es noch kurz um das Thema Frequenzweichen. Die sind bei allen Beat-Club-Boxen sehr einfach gehalten und haben nur eine kleine, aber nicht unbedeutende Finesse. Die durchdachte Weichenschaltung vor dem Tieftöner ist dazu da, dass die mittelfrequenten Membran-Resonanzen maximal im Pegel abgesenkt und somit deutlich reduziert werden. Mit diesem einfachen Schaltungstrick klingt auch ein Hartmembranchassis angenehm weich. Die Härte, die man Keramik-, aber auch Alu-Chassis nachsagt, ist vorrangig eine unausgereifte Frequenzweichenschaltung ohne Berücksichtigung dieser Membranresonanzen.
Die Beat-Club Base von Jörn
Beitrag von Jörn
Hallo Herr Nötzel,
anbei ein paar Bilder und ein Feedback zu den von mir im letzten Jahr aufgebauten BeatClub Base. Ich habe mich beim Aufbau für geölte Birke Multiplex (18mm Korpus, Front in 21mm) mit der alternativen Front mit den abgeschrägten Phasen für den HT entschieden.
Ich muss sagen ich bin nach über 12 Monaten weiterhin sehr überzeugt von den "großen" Beat Clubs. Angenehm schlank lassen sie sich sehr gut in ein "normales" Wohnzimmer integrieren und kommen doch mit gleichzeitig echt großem Klang daher.
Die Bässe sind wirklich erstaunlich souverän und präzise, auch bei höheren Pegeln. Spätestens hier merkt man das einiges an Reserve vorhanden ist. Sie sind insgesamt sehr ausgewogen und lassen sich wirklich gut "durchhören".
Scharf oder unangenehm klingt hier nichts, egal wo man sich davor platziert, geschönt oder gar glattgebügelt wird hier dennoch nichts!
Viele alte MP3s aus dem letzten Jahrtausend und von Anfang diesen Jahrtausends mit eher schlechter Enkodierung oder auch aktuelle Streams mit zu niedriger Bitrate doch ziemlich schnell als das was sie sind entlarvt: klangliche Resterampe die vor Artefakten leider nur so rasselt und klingelt.
Mit gutem Material von CD, Platte oder auch mit hochwertiger aufgelösten/komprimierten Streams/ MP3s sind die Lautsprecher dann aber wirklich in ihrem Metier. Moderner Rock/Metal (Tesseract, Architects, Bring me the Horizon) und auch elektronische Musik (Lorn, Robyn, Phantogram uvm.) oder aber auch hervorragende gemischte "Eighties" (Peter Gabriel, The The, Grace Jones) kommen auf diesen Boxen tatsächlich absolut hervorragend zur Geltung!
Auch für das Heimkino sorgen sie bei entsprechender Tonspur und insbesondere mit Unterstützung eines Subwoofers (in meinem Fall ein bereits länger vorhanden) für ein geradezu erschütterndes Bassfundament und bei diversen Effekten für einen wirklich sehr ordentlichen Kick.
Auch wenn man dazu sagen muss, dass der Subwoofer selbst wirklich nicht allzu viel Tiefer kommt als die BeatClub Base selbst.
Wem etwas weniger "Gerumpel" und "Tiefe" reicht (oder will; oder darf), für den dürften garantiert auch die Frontspeaker alleine reichen!
Spätestens für Musik wird der Subwoofer dann sowieso nicht benötigt, sondern im Gegenteil wird es zumeist deutlich zu viel des Guten.
Beat Club - Base
Beitrag von Damian,
Wenn man praktisch nur noch am PC sitzt um zu arbeiten und dazu noch Corona jegliche bisherige Freizeitaktivitäten verwehrt, muss man eben zu anderen Dingen greifen.
Da ich mir damals mit den Mark 8 und 9 (mit Markaudio Treibern) meine ersten DIY Lautsprecher gebaut habe und auch viel Spass daran hatte, wollte ich mich einem neuen Projekt widmen, welches klangtechnisch ein nächstes Level erreichen soll. Da schienen mir die Beat Club Türme als gutes Projekt zwischen Arbeit und Kind.
Geplant war zunächst die Beat Clubs mit Beton-Look Korpus und Nuss-Holz Front zu bauen. Da aber wegen Corona die Holz Verfügbarkeiten zur Neige gehen und der chinesische Markt aktuell alles aufkauft, wurde es ein reines Beton-Look Projekt.
Angefangen mit schwarzgefärbten MDF (welches ich nicht bestellt hatte) wurden erstmal die Seiten und die Rückseite verleimt und anschließend fehlendes Material hinzugefügt, und zu vieles geschleift. Die Front versuchte ich mittels Dremelfräse und Zirkel zu bearbeiten. An dieser Stelle ist meine persönliche Meinung: ein Dremel erfüllt diesen Zweck tatsächlich nur sehr schlecht, oder ich habe ein Sonntagsgerät erwischt. Zwei mal löste sich der Zirkel und die Bits brachen.
Kann ja nicht alles glatt laufen. Das hielt mich aber nicht davon ab weiterzumachen. Dann ging es mit einer Richtigen Oberfräse von Bosch weiter, mit der ich die oberen Kanten des Korpus abgerundet habe (persönliche optische Vorliebe). Anschließend alles so gut es möglich war mit MDF Spachtel gefüllt! Damit es sauber trocknet, wurden immer kleine Schichten aufgetragen und geschleift damit auch alles haftet und nicht wegbröckelt.
Nach dem Grundieren... (PS: Weiß könnte auch klasse aussehen!)
...habe ich die Lautsprecher mit Beton-Dekor komplett verspachtelt und anschließend mit Verdunkelung und Verhellung "used" aussehen lassen.
Und damit das Kind nicht an den Membranen spielt wurde noch ein Gitter davorgesetzt.
Anschließend erfolgte noch die Ausrichtung der Lautsprecher auf den Sitzplatz, einmessen durch den AVR sowie Einrichtung des Equalizers für persönliche Vorlieben.
Fazit
Nach etwa 20-30 Stunden Einspielzeit kann ich sagen, dass der Klang sehr dynamisch und auch punktgenau ist. Im Pure Audio Modus (ohne Anpassungen durch den AVR) spielt er die Musik "so wie erwartet"... im Prinzip genau das was sich der Komponist oder Tonmischer dachten. In den Mitten gibt es ein kleines Loch, was aber wohl der Couch zu verschulden ist, da weiter vorne wieder alles "perfekt" klingt.
Subwoofer benötigt man beim besten Willen keinen, es klingt alles super. Auch Filme machen mit den Lautsprechern unheimlich viel Laune!
Die Lautsprecher stehen auf Spikes um Vibrationen zu mindern. Alles in Allem bin ich sehr zufrieden, hatte viel Freude am Bauen, habe viel Freude am Hören und Anschauen. Jetzt überlege ich bald noch weitere Lautsprecher hinzuzufügen.
Auch Danke an Marcus Nötzel für die freundliche Hilfe.
Viele Grüße
Damian
Beat Club Base von Max
Beitrag von Max
Obwohl ich mich hauptsächlich mit dem Bau von Röhrenverstärkern beschäftige, ist mir schnell klargeworden, dass ein Verstärker noch so gut sein kann und trotzdem kacke klingt, wenn keine ordentlichen Boxen hinter hängen. Bei meiner Suche nach geeigneten Boxen merkte ich schnell, dass preislich keine Grenzen gesetzt sind, meinem Portemonnaie dagegen schon. Nach einigem Umhören traf ich jedoch einen Kollegen, der schon Erfahrungen mit dem Eigenbau von Lautsprecherboxen hatte und mich bestens beraten konnte. Da Intertechnik für uns quasi ums Eck war, lag lediglich noch ein Anruf zwischen uns und einer sehr eindrucksvollen Hörprobe im Hörraum.
Schnell war klar: Wir würden am liebsten alle Lautsprecher vor Ort mitnehmen, aber nachdem ich meine Wünsche geschildert hatte war klar: die Beat Club Base soll künftig mein Wohnzimmer schmücken und mich, sowie meine Nachbarn mit schöner, seniorengerechter Musik a la Sepultura, Meshuggah, Pantera und co. Erfreuen!
Nachdem der Bausatz der Beat Club Base bestellt und abgeholt war, ging es auch direkt in den Baumarkt, die MDF-Zuschnitte gemäß Bauanleitung kaufen. Somit war nun Material, Werkzeug, Expertise und Erfahrung vorhanden. An dieser Stelle sei jedoch gesagt, dass lediglich das Material von mir bereitgestellt wurde, die Lorbeeren für den nachfolgenden bau gehen (zu recht!) an meinen Kollegen Dennis!
Zu Beginn des Baus wurden die Korpusse der beiden Boxen zusammengeleimt. Hierbei wurde jedoch der untere Steg im inneren der Box durch eine weitere MDF-Platte verstärkt.
Nachdem die Korpusse fertig waren, konnten die Fronten der Boxen gefertigt werden. Da die Lautsprecher, sowie das Bassreflexrohr schön in die Front eingefasst sein sollten, musste zunächst das geeignete Werkzeug her.
Die Oberfräse war schnell zur Hand allerdings fehlte noch ein Hilfsmittel, um die perfekten Rundungen für die Komponenten einzufassen. Da es jedoch an Kreativität nicht mangelte, wurde mit Restmaterial kurzerhand ein Zirkel für die Oberfräse gebaut.
Nun waren auch die Frontplatten fertig, die Boxen konnten zusammengesetzt werden. Schnell noch Polklemmen, Dämmung und Frequenzweiche rein und ab ging es. Ab zu meinem Kollegen, Verstärker anschließen und probehören. Die Beat Club Base waren nach wie vor perfekt für mich! Wir kamen beide aus dem Grinsen nicht mehr raus und auch neben meinem Heavy-Metal Lärm konnten die Boxen überzeugen: klare und sehr definierte Bässe überzeugten bei Techno und House, bei klassischer Musik hingegen hörte man Dinge, die zuvor nie dagewesen schienen.
Zu guter Letzt mussten die zwei kraftvollen Boxen noch den richtigen Anstrich bekommen. Passend zur Farbe der Lautsprecher entschied ich mich für ein Understatement und wählte ein mattes schwarz, ohne Schrift, ohne Schnickschnack. Die Boxen sollten für mich der "Wolf im Schafspelz" werden, ein fröhliches schwarz war perfekt. Da ich mich bis zu diesem Punkt handwerklich komplett aus dem Boxenbau herausgehalten habe, wollte ich auch den letzten Anstrich den Profis überlassen. So gingen die Boxen kurzum zu Daniel Esser und Andreas Körlings, die mir die beiden Boxen auch in kurzer Zeit in meiner Wunschfarbe lackierten.
Nach der Trockenzeit konnten endlich wieder die Lautsprecher eingebaut werden, die Boxen ins Auto geladen werden und ab zu mir nach Hause. Ich bin immer noch jedes Mal aufs Neue begeistert, wenn ich meinen Verstärker einschalte und meine schwarzen Biester anfangen zu arbeiten. Einfach herrlich!
Mein Kollege Dennis hat echt ganze Arbeit geleistet! Ebenso wie Daniel und Andreas, diese saubere Lackierung kann sich echt sehen lassen! Ich möchte mich an dieser Stelle für die gute Arbeit bedanken und rechne Euch hoch an, dass Ihr mir dies möglich gemacht habt (auch wenn sich die Begeisterung meiner Nachbarn aufgrund der Lautstärke in Grenzen hält).
Beat Club Base – Bericht eines Anfängers
Beitrag von Laurent
Schon als kleiner Junge wollte ich immer alles und ganz viel selber bauen. Unter anderem wollte ich Musikboxen bauen. Da ich auch ganz viele andere Sachen total gerne mache, hat sich nie wirklich die Zeit gefunden, sich mit dem Thema Musikboxeneigenbau auseinanderzusetzen. Doch dann bin ich an einem regnerischen Tag beim Surfen in den Weiten des Webs auf Lautsprecherbau.de gestoßen und das Feuer war entfacht. Meine Computerboxen nervten schon lange und der Sound des Fernsehers ist zwar okay, aber nichts was wirklich Freude bereitet. Die Herausforderung für mich bestand darin, dass ich mit der Holzbearbeitung bisher wenig Erfahrung besitze, außer vielleicht Sägen, Spalten, Stapeln und Verbrennen. Zu der geringen Erfahrung kommt entsprechend auch eine geringe Ausstattung an Werkzeug für die Holzbearbeitung.
Am Anfang stand erstmal die Überlegung, was denn eigentlich entstehen soll. Computerboxen? Stereo-Anlage? Heimkino-System? Für ein kleines System spricht die geringere Investition bei geringem Knowhow. Aber letztlich liegt der Wunsch darin, ein kleines Heimkinosystem aufzubauen. Dann kann die Musik vom PC auch direkt darüber laufen. Und letztlich dachte ich mir, dass mit dem Holz darf auch schiefgehen, dann mach ich das eben nochmal und nochmal und nochmal, bis es mir gefällt.
Wie der Zufall es manchmal so will, hatte Intertechnik etwa zur Zeit meiner Suche die Idee ein Angebot für Anfänger anzubieten. Der Vorteil des Angebots liegt darin, dass das Holz geschnitten und die Front der Lautsprecher ausgefräst geliefert wird. Da dachte ich mir, das passt doch super und ist genau richtig.
Das Angebot nannte sich: "WO BIST DU?" und beinhaltete Boxen der Beat Club Reihe. Finanziell konnte ich mir nicht das gesamte System leisten, sodass ich vorerst mich für ein potentes Stereosystem mit den Beat Club Base entschieden hab.
Die Freude über die Pakete war groß, das Auspacken schnell erledigt und die Teile nach Plan zurechtgelegt. Durch das Verstiften mit den Lamellos waren alle Wände der Boxen auch schnell zusammengesetzt. Doch dann entstand das erste Problem, wie presse ich die Wände beim Leimen zusammen? Ich musste erstmal die Nachbarschaft abklappern, wer mir denn Schraubzwingen ausleihen könnte.
Zum Glück gibt es nette Nachbarn, die Schraubzwingen besitzen. Zusätzlich habe ich einen Spanngurt verwendet, danke Marcus für den Tipp. Also alles fix verleimt, die Abstände der Verstrebungen abgemessen und eingesetzt und zum Schluss die Frontwand aufgesetzt. Schwubs waren die Boxen aufgebaut. Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen, wer ihn findet darf ihn behalten. Zum Glück habe ich ihn irgendwann, bevor die Frontwand dran kam, bemerkt und konnte ihn noch korrigieren.
Die nächste Herausforderung: Wie sollen die Boxen aussehen und wie stellt man sowas her? Mit YouTube kann man echt viel lernen, How-To-Do's gibt es ja für fast alles. Ich wollte mich mal im Lackieren üben, also mussten erstmal die offenen Kanten der MDF-Platten ordentlich geschliffen werden. Also wieder die Nachbarschaft unsicher gemacht und einen Schwingschleifer ergattert. Und da kam die erste böse Erfahrung: gleichmäßig schleifen will gelernt sein. Und einmal eine Welle geschleift, bekommt man sie nicht mehr raus mit dem Handgerät. Außerdem sind die offenen Kanten von MDF-Platten echt fies. Es entstanden immer wieder kleine Längsrisse und so glatt wie die Oberfläche der Platten wollten sie auch nicht werden. Zum Verschließen und Versiegeln der Kanten habe ich dann Holzspachtel verwendet. Wie eben erwähnt, habe ich ordentliche Unebenheiten eingeschleift. Also nichts mit spiegelndem Lack, gegen Licht sieht man da ja jede Unebenheit.
Über die Recherche im Internet, wieder hauptsächlich über YouTube How-To-Do's, fand ich dann eine interessante Gestaltung. Viele verschiedene Farben durcheinander lenken von ungraden Flächen perfekt ab und die Herstellung hat auch Spaß gemacht. Kurz zusammengefasst: Einmal mit weiß vorstreichen, abkleben, abgeklebte Kanten mit weißer Farbe überstreichen, Grundfarben auftupfen, mit weiteren Farben bespritzen, Klebeband abziehen, fertig.
Die Verkabelung und Montage in der Box ist dank der guten Vorbereitung und Anleitung kein Problem mehr gewesen. Das Design ist schon etwas anderes als ich mir zu Beginn des Projekts vorgestellt habe und es ist durchaus etwas provokant. Das Gute am Eigenbau ist doch aber, wenn einem das Design nicht mehr gefällt, macht man es neu. Bis dahin kann ich noch etwas üben.
Der Sound ist echt mächtig und füllt mein Wohnzimmer mehr als sehr gut aus. Generell gefällt mir der Sound durchweg. Mein Musikgeschmack ist sehr differenziert. Je nach Laune höre ich von Elektro bis Klassik fast alles.
BeatClub Base - in Lack und Wenge
Beitrag von Marco
BeatClub Base - Erstlingswerk
Mich als Hobby-Holzwerker und Filmfan hat der Bau von eigenen Lautsprechern schon immer gereizt. So war ich schon seit längerer Zeit stiller Mitleser auf den einschlägigen Seiten. Es kam der Tag, da wurde mir klar, es mussten mal ein paar gute Lautsprecher selbst gebaut werden. Wenn man sich etwas im Netz umschaut, führt der Weg früher oder später zwangsläufig zu Intertechnik, die ein riesiges Angebot für den Selbstbauer haben. Insbesondere wenn man noch keine Erfahrung im Lautsprecherbau hat, hilft der Ratschlag von den Profis ungemein und ist selbst durch die detaillierteste Aufbauanleitung nicht zu ersetzen.
Was sollte also mein Erstlingswerk sein? Am besten, man geht sich einfach mal verschiedene Boxen anhören und findet heraus, was einem klanglich gefällt. Beschreibungen von Bauberichten können dies nicht ersetzen. Gesagt, getan ging es zusammen mit meinem Kumpel im Frühjahr nach Kerpen. Wir wollten als gemeinsames Projekt Lautsprecher bauen. Hier sollte mit der Wahl eines schönen Paars Lautsprecher für jeden von uns beiden eine Freizeitbeschäftigung für die kommenden Wochen festgelegt werden. Nach einigen Lautsprechern die wir gehört haben, die allesamt toll klingen, gefiel uns der neue BeatClub besonders. Klanglich sehr fein und detailliert, neutral und dennoch sehr kraftvoll überzeugte er uns schnell. Auch der schlanke Aufbau des Lautsprechers mit seinen glänzenden Carbongewebemembranen hat uns gefallen. Nach zwei Stunden hören und beraten fuhren wir mit vielen gewonnenen Eindrücken zufrieden nach Hause. Schnell war die Entscheidung gefallen und bestellt. Marcus von Intertechnik hat sich übrigens viel Zeit genommen und uns super beraten.
Für meine großen Base sollte es ein klassisches, geradliniges Design mit einer herausgehobenen Front sein. Während Intertechnik die Bausätze verpackt und versandt hat, wurde bei uns gezeichnet und die Materialien für den Bau zusammengestellt. Vom örtlichen Schreiner hatte ich mal einen Stapel verschiedener Furniere bekommen, woraus drei Blätter Wengefurnier wie geschaffen für die Lautsprecherfront waren. Die anderen Gehäuseseiten sollten eine anthrazitfarbene Metallic-Lackierung bekommen, doch erst mal hieß es, die Gehäuse zu bauen.
Es war mittlerweile nach Ostern und es trafen drei große Kartons voller Lautsprecherkomponenten ein - besser wie Weihnachten!
Lautsprecherbau:
Ich habe mich bei meinem Bau bewusst für die folgende Baureihenfolge entschieden: Gehäuse bauen, schleifen und grundieren, Front furnieren, dann die Chassisöffnungen fräsen, Endlackierung, Montage. Je nachdem was man vor hat kann man das natürlich auch anders machen.
Zunächst wurden alle Gehäuseteile mit dem Schreinerdreieck und ihrer Position im Gesamtwerk beschriftet und die jeweiligen Gehäuseteile aneinandergelegt.
Um uns das Verleimen der Gehäuse zu erleichtern, wurden Flachdübel Größe 20 eingesetzt. Mit ihnen lassen sich die Teile später beim Leimen bündig zusammenfügen, wodurch ein großer Schleifaufwand eingespart wird. Genaues Arbeiten zahlt sich hier sehr aus. Außerdem nehmen die Flachdübel den Stress beim Verleimen sehr raus, da sich die mit Leim bestrichenen Teile beim Spannen nicht mehr gegeneinander verschieben können. Es wurden also allseitig Markierungen über die Fügekanten gemacht, an denen die Flachdübelfräse angesetzt wird. Wichtig ist auch, dass der Zuschnitt der Platten möglichst genau ist, da der Anschlag an den Außenkanten angelegt wird. Wenn die Teile ungleich groß aus dem Zuschnitt kommen, klemmt es beim Montieren. Die Werkstücke beim Fräsen immer gut befestigen, damit man sauber Arbeiten kann.
Nachdem alle Teile gefräst waren, konnte alles zurechtgelegt und der Lautsprecher verleimt werden.
Das Zusammenleimen geschah in zwei Etappen, da an der Vorder- und Rückseite Versteifungsbretter vorgesehen sind. Zuerst haben wir die Rückseite und Seiten verleimt und gezwingt. Die Schallwand haben wir mit Flachdübeln aufgesetzt aber dort keinen Leim angegeben. Das geht alles ganz gut, trotzdem ist zügiges Arbeiten angesagt bis alle Zwingen sitzen.
Danach wurde die Schallwand wieder abgenommen, die vorderen zwei Versteifungen an ihre Position gebracht und die Schallwand aufgeleimt. Auch hier genau messen, dass die Versteifungen nicht den Chassis später im Weg sind. Ab jetzt ist es nicht mehr egal, wo vorne und hinten ist.
Der ausgetretene Leim wird mit dann mit einem Stecheisen entfernt, zurück bleibt ein dichter und glatter Übergang, den man später einfach nur noch kurz mit dem Exzenter, Schwingschleifer oder von Hand überschleift.
Als nächsten Schritt ging es daran, die Oberflächen glatt zu schleifen. Da hier die MDF-Bretter mit ihren saugenden Kanten stumpf verleimt wurden, haben wir diese mit Feinspachtel überzogen. Wahrscheinlich kann man so viel grundieren und füllern wie man möchte, die MDF-Kanten zeichnen sich dennoch durch. Zwar ist der Aufbau mit stumpfen Stößen für den Anfänger das einfachste und auch mit jedem Baumarktzuschnitt zu bewerkstelligen, doch muss man später mehr Aufwand investieren, möchte man gute Übergänge haben. Dennoch sieht man diese noch ganz leicht wenn die Lautsprecher lackiert sind.
Optimal wäre alle Teile auf Gehrung zu verleimen, und dazu noch MDF mit Grundierfolie zu nutzen. Dafür braucht man eine Tischkreissäge oder ein Zuschnittbrett für die Handkreissäge. Beim nächsten Mal dann.
Also haben wir die Schnittkanten verspachtelt, und mitsamt den Flächen bis auf Körnung 180 geschliffen. Verwendet wurde der Exzenterschleifer mit Absaugung, da dies sonst doch ein recht staubiges Unterfangen ist. Wir haben trotz guter Absaugung im Freien gearbeitet.
Nun konnten die Gehäuse auf allen Seiten bis auf die noch zu furnierende Schallwand grundiert werden. Hierfür haben wir ein kunstharzbasiertes Produkt verwendet und dieses mit der Schaumstoffrolle aufgetragen. Insgesamt erfolgten zwei Aufträge mit einem Zwischenschliff mit P240 von Hand und je einer Trocknungszeit von 24h. Der Verlauf des Lacks war sehr glatt und auch die Festigkeit hervorragend, dass die Lautsprecher schon wie endlackiert wirkten. Dennoch werden wir wegen des relativ starken Geruchs des vom Hersteller als geruchsarm bezeichneten Produkts beim nächsten Mal ein wasserbasiertes System nehmen. Nach ein paar Tagen Auslüften im Unterstand wurde die Arbeit fortgesetzt. Sofern nur der Wohnraum für den Lautsprecherbau zur Verfügung steht, würden wir unbedingt von Kunstharzsystemen abraten.
Nach einem kurzen Anschliff der Vorderseite erfolgte das Furnieren der Front. Da eine geradlinige Formensprache angedacht war, haben wir bis an die Lackkante furniert. Für den Übergang des Furniers zur lackierten Kante und die Behandlung des Furniers gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese haben wir mit mehreren Probestücken ausprobiert um eine Entscheidung zu treffen. Kein Zeichenprogramm kann den haptischen Eindruck und den Oberflächenglanz vermitteln wie ein Modell. Das Ergebnis war die Kanten nur fein zu verrunden, das Furnier zu ölen und anschließend mit Wachs zu polieren. Mit dieser Behandlung tritt die dunkle Farbe und Tiefe der Wenge schön heraus und es entsteht eine seidig matte Oberfläche. Nebenan ist um die gerundete Kante mit Radius 3mm furniert und glänzend lackiert. Man sieht, wie durch die verschiedene Behandlung die Farbe des Holzes sehr unterschiedlich wirken kann.
Nun konnte also mit dem Furnieren begonnen werden. Dazu wurden die Furnierblätter mit einem knappen Übermaß mit der Furniersäge zugeschnitten und wie im Stamm liegend sortiert, so dass die Lautsprecher am Ende symmetrisch gespiegelt aussehen. Bei der Verleimung habe ich eine passende dünne Schaumstofffolie dazwischen gelegt, damit sich der Pressdruck auch bei möglichen kleinen Welligkeiten gut verteilt. Das ganze wird als dreischichtiges Paket einfach an den Längsseitig bündig zusammengeklebt.
Mit einem feinen Zahnspachtel (Zahnhöhe 2mm) wurde einfacher D2-Weißleim auf die Lautsprecher aufgetragen und sauber verteilt. Der Zahnspachtel sorgt dafür, dass die Oberfläche vollständig benetzt ist, aber nicht übermäßig viel Leim herausgedrückt oder sogar Wellen im Furnier entstehen. Außerdem geht der Leimauftrag damit sehr schnell, dass der Leim nicht vorzeitig schon abbindet.
Vorher wurden die grundierten Seiten etwas abgeklebt um sie zu schützen, doch war das gar nicht nötig, da der Leim von der Lackoberfläche ganz einfach mit einem feuchten Lappen abgewischt werden kann. Die Klebebänder hätte es also nicht gebraucht.
Nachdem der Leim zügig aufgetragen war, wurden das Furnierpaket aufgelegt und die Schallwände "Face-to-Face" bündig aufeinander gepresst. Wichtig ist, die Kanten fluchtend auszurichten. Dazu wurden meine Korpuszwingen eingesetzt, die auch ohne Zulagen spurenfrei kräftig zupacken können.
Das hat wirklich prima geklappt und nach dem Ausspannen der Teile konnten wir uns über zwei perfekte Furnieroberflächen ganz ohne Risse und Kürschner (Blasen unter dem Furnier) freuen. Für alle, die Probleme mit der Bügelmethode haben wie Risse oder Verfärbungen - probiert einfach mal diese Methode aus!
Als nächstes wurden die Überstände entfernt. Wenn man sehr vorsichtig ist, kann man das von Hand machen. Gerade Wenge neigt sehr zum Splittern und Ausreißen, daher habe ich den Bündigfräser genommen, was gut geklappt hat. Am besten natürlich furniert man zuerst eine Übermaßplatte und sägt diese auf Maß zu. Wenn irgendwas ausreißt, Splitter aufsammeln und direkt wieder einleimen bzw. mit Sekundenkleber einkleben. Nun ist es noch am einfachsten, das verleimte Furnier fein zu schleifen. Dies wurde gemacht (Korn 320) und es konnten schließlich die Chassisöffnungen gefräst werden.
Hier wird der Nachteil der gewählten Baureihenfolge klar. Wenn beim Fräsen etwas schief geht, fängt man wieder ganz von vorne an. Also sorgfältig arbeiten. Da wir gut passende Ausschnitte ohne Spalt haben wollten, haben wir für jedes Chassis in einem MDF-Rest je eine Probefräsung gemacht bis es gut gepasst hat und erst dann alle entsprechenden Fräsungen in einem Rutsch gemacht. Zum Einsatz kam ein einfacher selbstgebauter Fräszirkel mit einem Nagel als Zentrierung und ein Messchieber zum Einstellen des Radius.
Glücklicherweise ist alles gut gelungen und dank einem scharfen Fräser und nur wenig Zustellung beim ersten Fräsdurchgang pro Chassis sind keine Ausrisse im Furnier entstanden. Die Fräskanten dann einfach nur kurz mit feinem Schleifpapier brechen. Sollte doch etwas splittern, kann auf der Stelle wieder mit etwas Sekundenkleber nachgeholfen werden. Nachdem alle Außendurchmesser der Chassis gefräst waren, wurde der Fräszirkel um die Breite der Korbauflage kleiner gestellt und die Schallwand tiefer eingefräst. Hier kommt es dann nicht mehr auf Zehntel an. Wir haben hier nicht ganz durchgefräst sondern ein paar Millimeter stehen gelassen und mit der Stichsäge grob ausgeschnitten. Die letzten Überstände werden mit einem Bündigfräser mit schaftseitigem Lager fertig gefräst. Man kann hier natürlich auch raspeln, schleifen oder einfach stehen lassen, die Chassis müssen ja nur reinpassen.
Das Fräsen von MDF ist wirklich eine staubige Angelegenheit, auch hier lohnt sich eine vernünftige Absaugung sehr - sie ist jedem Hobbywerker zu empfehlen.
Nach dem Fräsen wird die furnierte Front sauber abgeklebt, damit der letzte Farbauftrag erfolgen kann. Hier haben wir einen wasserbasierten PU-verstärkten Buntlack in Anthrazit-Metallic verwendet, der verdünnt und in zwei Aufträgen mit der Pistole gesprüht wurde. Am Ende dann noch Klarlack drüber, fertig.
Die Übergänge von Lack zu Furnier haben wir dann noch mit feinem Schleifpapier von Hand sauber geschliffen. Jetzt wurde es endlich Zeit für das Finish des Furniers. Bei dem Ölauftrag sieht man deutlich wie das Holz angefeuert wird, das ist immer wieder ein spannender Moment.
Nach dem Trocknen des Öls wurde die Oberfläche mit einer Bienenwachspolitur und einem Baumwolltuch von Hand fein auspoliert. Ein seidiger Glanz entsteht. Mittlerweile konnte man es kaum noch abwarten, das schöne Paar Lautsprecher endlich zu hören. Die ganzen Komponenten warteten auch schon sehnsüchtig auf den Einzug in ihre neue Behausung.
Aber jetzt keine Hektik, um nicht auf den letzten Metern der Montage noch irgendetwas zu vermasseln. Zuerst wurden die Schraubenlöcher für die Chassis vorgebohrt. Um genau die Mitte zu treffen, werden die Chassis eingelegt, mit einem Winkel ausgerichtet, die Bohrlöcher mit dem im Bild gezeigten Zentrierkörner (sehr praktisch!) vorgestochen und 2mm Führungsbohrungen gebohrt. Dadurch sitzt auch jede Schraube gerade und verzieht sich beim Eindrehen nicht.
Als nächstes wurden die Frequenzweichen mit einem möglichst großen Abstand zueinander in das Gehäuse geschraubt. Eigentlich hatten wir uns darauf eingestellt, die Weichen selbst aufzubauen, doch wurden sie bereits auf stabilen Leiterplatten sehr sorgfältig aufgebaut von Intertechnik geliefert. Da sagt man natürlich nicht nein! Ein Vorteil dabei ist auch, dass die fertigen Weichen durch passende Schraublöcher in den Leiterplatten direkt an die Lautsprecherrückwand montiert werden können. Durch die farbcodierten Anschlusskabel wurde die weitere Verkabelung dann auch zum Kinderspiel. Kabel durch die jeweilige Öffnung legen, auf die passende Länge kürzen, Isolierung entfernen und mit den Chassis verlöten, alternativ Flachstecker crimpen. Dieses Prozedere wird jedem Boxenbauer gut bekannt sein. Um die Holzoberflächen vor Lot- und Flussmittelspritzern zu schützen, haben wir einfach Kartons als Unterlage genommen.
Noch die Dämmwolle einlegen und die Chassis konnten an ihren Platz gesetzt und verschraubt werden. Erst jetzt werden die Schutzabdeckungen der Chassis entfernt, so kommt auch wirklich nichts an die edlen Schwallwandler dran!
Die Chassis sitzen perfekt. Das genaue Abmessen, Probefräsen und Arbeiten bei der Montage der Lautsprecher hat sich im Nachhinein wirklich gelohnt.
Traut euch mit dem Selbstbau - es lohnt sich!
Wenn man ein solches Projekt umsetzt, ist es nicht nur "um sich mal eben ein Paar Boxen zu bauen".
Der Weg ist das Ziel - Schritt für Schritt weiter zu dem eigenen Unikat zu kommen, macht hier den Reiz aus. Aus schnödem Plattenmaterial wird ein toller Lautsprecher mit der individuellen Handschrift und nach eigenen Vorstellungen. Es ist ein schöner Moment, am Ende der Reise die Chassis einzulassen und das fertige Paar endlich vor sich stehen zu haben. Insgesamt war der Bau ein Erlebnis, das man beim Ladenkauf wohl nicht einmal entfernt erfahren kann.
Höreindruck:
Höreindrücke sind natürlich immer subjektiv, also am besten nicht viel lesen, sondern anhören! Bei mir werden die Lautsprecher zum Musikhören und zum Filme schauen eingesetzt. Betrieben werden sie an einem 7.2 Denon AVR. Aufgestellt stehen sie etwa 3m auseinander und auf den Hörplatz, das ist die Mitte des Sofas, gerichtet.
Im Stereobetrieb bekommen die Boxen ihr Signal im Direct-Modus, also ohne DSP-Einfluss. Sie klingen sehr ausgewogen, Bässe kommen sehr knackig rüber. Das Highlight der Boxen ist zweifelsohne der brillante, sehr lebendige Hochton der Ringdomes. Hier setzen sich die BeatClub meiner Meinung nach deutlich von ähnlichen Systemen ab. Auch die meisten mir bekannten Kaufboxen halten hier nicht mit. Als Hintergrundbeschaller spielt der BeatClub angenehm und unaufdringlich, jedoch scheint er hier eher unterfordert zu sein. Erst ab etwas gehobener Zimmerlautstärke im großen Raum wird er dann richtig dynamisch. Hier ist dann ein raumfüllendes Klangfeuerwerk zu hören, das begeistert.
Die Lautsprecher packen richtig zu und offenbarten mir viele bisher nie gehörte Details meiner Lieblings-CDs. Hören sollte man auf dem Lautsprecher "Let me in" von den Beatsteaks, die Alben "Between two Lungs" von Florence and the Machine, Coldplay mit "Mylo Xyloto" oder "The 2nd Law" von Muse. Wer es eher klassisch mag, lässt sich von Norah Jones verzaubern. Gänsehaut, versprochen! Bei den neumodischen Streaming- und MP3-Diensten wird es aha-Effekte geben, denn die Lautsprecher entlarven schlechte Aufnahmen oder niedrige Bitraten gnadenlos.
Im Filmton nach erfolgter Einmessung des ordentlichen Audyssey-XT32 Systems, kann der Spaß mit Mehrkanalton beginnen. Erstmal sind am AVR fünf Lautsprecher angeschlossen, Tendenz sehr wahrscheinlich steigend, wie die Erfahrung hier auf der Webseite zeigt. Im Kinobetrieb werden bei mir gerne mal etwas höhere Pegel gefahren. Auch hier zeigt sich der BeatClub von seiner kräftigen und fein gezeichneten Seite. Auch ohne Subunterstützung kann man mit ihnen richtig ordentlich Dampf machen, ohne dass Details der Mitten und Höhen verloren gehen. Wenn die Hörer möglichst in ihrem Sweet-Spot Platz nehmen, beeindrucken sie in Sachen Räumlichkeit. Wer zu mehreren Filme schauen will, dem sei ein Center empfohlen, den ich auch gebaut habe.
Wirklich sehr zu empfehlen für tolle Abende im Heimkino sind das Bluray-Konzert "Live in Prague" von Hans Zimmer, die Filme "Tron: Legacy", "Mad Max", "Dunkirk" oder "Bladerunner 2049". Die verlustfrei codierten Spuren der Blurays spielt das BeatClub-Gespann sehr souverän. Auch in komplexen, actionreichen Szenen wirken die Lautsprecher unangestrengt. Kanonenschüsse und Detonationen geben sie derart knochentrocken und infernalisch wieder, dass man sich wie mittendrin fühlt. Dabei kommen die sauber verarbeiteten 6-Zöller von SB Acoustics erstaunlich tief. "Wie kann das sein?", fragen wir uns auf dem Sofa mit einem breiten Grinsen. Die Nachbarn werden schnell merken, dass neue Lautsprecher eingezogen sind. Wer die totale Apokalypse in heimischen Gefilden haben will, stellt den BeatClubs noch ein bis zwei ordentliche Tiefbass-Hämmer zur Seite.
Nach mehreren Wochen des Hörens das Fazit:
Der BeatClub ist ein wirklich toller, ausgewogener Allrounder, der sehr detailliert spielt und auch richtig laut kann! Der Selbstbau lohnt sich vollkommen, denn für einen guten Preis bekommt man hier sagenhafte Lautsprecher. Danke!