Lautsprecher selber bauen:Satorique Grand Dame

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Welche, nicht allzu großen Lautsprecher könnten zu unseren Satorique-Kunden und zu diversen Wohnräumen passen?
Vielleicht ein kompakter, wohnraumfreundlichen Standmonitor –
in einem Gehäuse von circa einem Meter Höhe?
So ein Lautsprecher lässt sich doch bestimmt bestens in jede Wohnumgebung integrieren.

Zudem verspricht solch ein ausgefeiltes Konstrukt, was Mann sich von einem Lautsprecher erhoffe:
Klangfülle und Detailauflösung, ohne Kompromisse.
Und das klingt, quasi als audiophiles Understatement, aus einem eben nicht übergroßen Gehäuse.
Solche Lautsprecher sind als fertige Produkte in verschiedenen Ausstattungen auf dem Markt erhältlich, aber als Bausatz mit Satori-Genen gibt es bisher nichts Vergleichbares.
Unsere Kunden wünschen sich zudem oft einen klassischen 3-Wege Lautsprecher mit einem echten 8-Zoll-Tieftöner.
In Beratungsgesprächen taucht dabei fast unweigerlich die Frage nach einer klassischen Papiermembran für den Tieftonbereich auf.
Ein potentes Drei-Wege-Konzept als Ergänzung unserer Satorique S-Class Serie würde gut passen und den Hörgewohnheiten unserer audiophilen Zielgruppe entgegenkommen.

Dies war für uns Inspiration genug , uns einer solchen Lautsprecherentwicklung anzunehmen.
Es sollte ein klassischer Aufbau werden: großes Basschassis, bewährter 13er-Satori-Mitteltöner und brillant spielender Satori Hochtöner.
Bei der Entwicklung eines Prototyps wurde nach den persönlichen Hörentscheidungen und auf die Erfahrungen aus den Entwicklungen der Satorique-Lautsprecherfamilie vertraut, um den bestmöglichen Klang zu erreichen.

Aus dem Hause Scan-Speak kommt ein sehr bekanntes Tieftonchassis mit Papiermembran – ein richtig schönes Old-School-Chassis, das nicht nur akustisch, sondern auch optisch zu den Satori-Chassis passt.
Für die Grand Dame haben wir mit dem Scan Speak Relevator 22W einen wirklich sehr hochwertigen Bassspezialisten gewählt.
Dieser Bass wird seit gefühlt Urzeiten von Scan Speak hergestellt und seit Jahren immer wieder moderat verbessert. Der Titan Spulenträger ist in der aktuellen Ausführung gelocht und somit bestens belüftet. Damit wird er dank leichter Papiermembran zum druckvollen Tieftonspezialisten und die Verbesserung wirkt sich positiv auf den Frequenzgang aus, da auch die Sickenresonanz nun geringer ausfällt.

Als Mitteltöner kommt der bewährte 13er Satori aus der Satorique S-Class Referenz (S3 und S4) zum Einsatz.
Für den Hochtöner stehen derzeit zwei Kandidaten zur Auswahl.
Qualitativ kommen nur hochwertige Hochtöner infrage:
die Ausgewählten unterscheiden sich jedoch deutlich im Membranmaterial, bei gleichem Neodym-Antrieb

  • eine Satori 29mm Kalotte, klassischer Macher (kein Ringdome)
  • die Satori 29mm Beryllium Kalotte

In beiden Ausstattungsvarianten gewährleisten diese Treiber eine exzellente Bühnenabbildung und luftige Höhen, so dass jeder eine Bestückung nach seinen Vorlieben aussuchen kann, ohne Abstriche bei der Klangqualität zu machen.

Die Frequenzweiche entscheidet darüber, ob die akustische Bühne tief und breit im Raum steht, ob der Bass sauber läuft und die Lautsprecher in ihrem Wohlfühlbereich arbeiten können, ohne durch Verzerrungen auf sich aufmerksam zu machen.
Bei der akustischen Phase kann sich die Box sehen lassen, hier arbeiten die Filter sehr gut.

Für den Wirkungsgrad ist in erster Linie der Bass das Maß aller Dinge und es ist klar, dass bei ungünstig gewählten Bassfiltern sowohl Druck als auch Punch auf der Strecke bleiben können. Deshalb haben wir unsere sehr verzerrungsarmen Ferritkernspulen mit Tritec-Litze eingesetzt, die dem Bass die idealen Rahmenbedingungen bieten. Die Kontrolle durch den Verstärker wird durch den geringen Innenwiderstand gewährleistet, die Neutralität durch das hochwertige Spulenkernmaterial mit geringster Hysterese.

Der Mitteltonbereich wird durch hochwertige Tritec-Luftspulen optimal angekoppelt, sozusagen die komplementäre Maßnahme für den perfekten Klang. Das 13er Satori Mitteltonchassis behält im Mitteltonbereich immer die Kontrolle.

Im Hochtonbereich kommen unsere verlustarmen Audyn-Kondensatoren zum Einsatz, die den Hochtönern ein superfeines und luftiges Spiel mit perfekter Staffelung der akustischen Bühne in Breite und Tiefe ermöglichen.
Die Höhen klingen so seidig und unangestrengt, wie man es von der Satorique Abstimmung unserer S-Class gewohnt ist. Und dank einer Nennimpedanz von 4 Ohm und einem Wirkungsgrad von über 88 dB kann man auch mit moderaten Verstärkern gerne Pegel jenseits der gehobenen Zimmerlautstärke fahren.

Das Gehäuse des 3-Wege-Lautsprechers ist bewusst minimalistisch und schlicht gestaltet, mit einer sehr einfachen, aber gut klingenden Konstruktion, wir haben uns bewusst für Understatement entschieden.
Wie bei jedem sehr guten Lautsprecher kommt die Musik aus dem Mitteltonbereich.

In diesem Frequenzbereich haben wir Hörerinnen und Hörer die größte Erfahrung mit der Wiedergabe von menschlichen Stimmen und den Klangfarben natürlicher Instrumente.
Unser Mitteltöner bekommt die zentrale Rolle, die ihm in einer Drei-Wege-Box zukommt, und er erfüllt sie mit Bravour.
Das Mitteltongehäuse haben wir mit über 8 Litern Volumen relativ groß gewählt. Ziel ist es, den Innenpegel im geschlossenen Mitteltongehäuse zu senken und damit die Abbildungsqualität zu maximieren. Das Ergebnis ist, dass der Mitteltonbereich wie bei einer Mitteltonkalotte sehr präzise wiedergegeben wird und Stimmen sehr natürlich in den Raum gestellt werden. Die Neutralität der Wiedergabe ist hier wirklich beeindruckend, auch wenn wir das schon von unseren anderen Satorique-S-Lautsprechern kennen.
Der Vorteil der 3-Wege-Abstimmung wird durch die Entlastung des MT im Bassbereich und die damit verbundene Vermeidung von Intermodulationsverzerrungen deutlich hörbar.

Das Design der Box verfolgt das Ziel eines noch kompakteren Standlautsprechers, der sich an der Formensprache der bestehenden Satorique Familie orientiert.

Einen solchen Lautsprecher klanglich zu beschreiben, ist wirklich eine Herausforderung, denn er kann fast alles. Diese Neutralität zu beschreiben, ist einfach schwierig, denn gleichzeitig ist die Grande Dame kein Kind von Traurigkeit. Sie klingt nie aufdringlich, eher emotional-dynamisch, mit einer ganz eigenen Lebendigkeit. Und sie nimmt mich emotional und klanglich mit in das Konzert, das gerade gespielt wird, und sie schafft es, den Hörraum völlig in den Hintergrund treten zu lassen.

Die natürliche Größe der akustischen Instrumente bildet sie problemlos in der ganzen Komplexität der Klangfarben ab. Unsere Anforderungen an einen universell einsetzbaren, relativ kompakten und dennoch klang-starken Standlautsprecher sind erfüllt – was will man mehr!

Die Satorique Grand Dame vereint Dynamik mit ermüdungsfreier Wiedergabe – besonders Liebhaber weiblicher, aber auch männlicher Stimmen kommen auf ihre Kosten.
Als Beispiel empfehle ich, Gregory Porter auf der Grande Dame zu hören – diese Stimme ließ mich aufhorchen. Für die Wiedergabe einer solchen Stimme scheint die Grande Dame wie geschaffen zu sein. Die klanglichen Qualitäten einer ausgewiesenen Drei-Wege-Box kommen natürlich besonders bei tieffrequenter Musik zur Geltung: Marcus Miller / Live;  Joe Zawinul / Faces&Places; Yello usw.

Knackige Bässe mit ordentlich Punch verwöhnen den Zuhörer. Dazu kommt eine sehr saubere Tieftonwiedergabe, die es vermeidet, den Grundtonbereich zu dick aufzutragen und damit zu überdecken. Dadurch spielt der Mitteltonbereich harmonisch frei, was der harmonischen Klangdarstellung zugutekommt, an die sich der Hochtonbereich luftig anschließt.
Als Sahnehäubchen genießen wir zudem eine überdurchschnittlich plastische Bühne.

Für Jazzliebhaber empfehle ich eine sehr gute Aufnahme des Dave Brubeck Quintet mit Take5 oder Blue Rondo à la Turk. Leider gibt es von diesen Stücken sowohl auf Vinyl als auch auf CD und selbst bei den High-Res-Streaming-Diensten eher schlechte als gute Aufnahmen.
Der Satorique 3-Wege deckt zwar die Fehler der Wiedergabequelle auf, ist aber nie übermäßig analytisch. Der Hörgenuss bleibt erhalten und man merkt sehr schnell, dass die Begeisterung steigt, wenn das richtige Musikmaterial aufgelegt wird.
Selbst bei reduzierter Qualität der Zuspieler perlt der Hochtonbereich und spielt luftige Höhen mit beiden möglichen Typen der Satori-Hochtöner . Stimmen kommen sehr ausgewogen und kraftvoll, ohne dass die Sibilanten zum nervigen Zischeln neigen.

Die Dynamik und Leidenschaft der Grande Dame gleicht eventuelle akustische Unzulänglichkeiten der Aufnahme oder des Zuspielers gekonnt aus.
Schauen Sie mal bei YouTube nach dem Stichwort „Schlagzeug Musik“ und dann das Video „Eye of the Tiger – Drum Cover – Survivor“

Demnächst im Shop erhältlich